Der Bariton Andrè Schuen stammt aus dem ladinischen La Val (Südtirol, Italien) und wuchs dort dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und deutsch, eine Vielseitigkeit, die sich in seinem jetzigen Gesangsrepertoire widerspiegelt. Nachdem lange Jahre das Cello sein Hauptinstrument war, entschied er sich für ein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Horiana Branisteanu sowie Lied und Oratorium bei Prof. Wolfgang Holzmair. Im Anschluss an sein Studium war Andrè Schuen Ensemblemitglied der Oper Graz.
Andrè Schuen verkörpert im Festivalsommer 21 zwei große Mozart-Partien: Die Titelpartie in Nozze di Figaro (R: Lotte de Beer / D: Thomas Hengelbrock) beim Festival Aix-en-Provence sowie den Guglielmo in Così fan tutte (R: Christof Loy / D: Joana Mallwitz) bei den Salzburger Festspielen. In diesen beiden Rollen sowie als Don Giovanni war er bereits am Theater an der Wien im gefeierten Da Ponte-Zyklus von Nikolaus Harnoncourt zu hören. Als Guglielmo gab er erst in der letzten Saison sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper. An der Wiener Staatsoper übernimmt er in der Saison 21/22 erneut die Titelrolle des von Tschaikowsky vertonten Puschkin-Dramas Eugen Onegin (musikal. Leitung: Tomáš Hanus / Inszenierung: Dmitri Tscherniakov), den Graf Almaviva in Le Nozze di Figaro sowie den Olivier in Capriccio von Richard Strauss. Weitere Gastspiele führen an die Bayerische Staatsoper (Belcore/Elisir d’amore) und nach Madrid ans Teatro Real (Conte/Nozze di Figaro). In der neuen Oper von Manfred Trojahn Euridice – Die Liebenden, blind ist Andrè Schuen in der Rolle des Orpheus zu erleben. Das Werk kommt im März 2022 in einer Inszenierung von Pierre Audi und unter der musikalischen Leitung von Eric Nielsen zur Uraufführung.
Im November 21 ist Andrè Schuen in der Titelpartie von Mendelssohns Elias beim Gewandhausorchester unter Andris Nelsons zu Gast. Gleich im Anschluss führt eine Tournee des Ensemble Pygmalion unter der Leitung von Raphael Pichon mit Brahms‘ Deutschem Requiem nach Versailles, Bordeaux, Amsterdam, Wien und Essen. Vergangene Highlights auf der Konzertbühne waren Auftritte mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle, beim WDR Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Saraste oder beim Swedish Radio Symphony Orchestra unter Daniel Harding.
Besonders wichtig ist Andrè Schuen, gemeinsam mit seinem Klavierpartner Daniel Heide, der Liedgesang. Das Duo ist mittlerweile regelmäßiger Gast der Schubertiade in Hohenems und Schwarzenberg, wo er im August 2021 alle drei Schubert-Liedzyklen aufführen wird. Im September folgt eine Liederabend-Tournee mit Schuberts Müllerin vom Rheingau Musik Festival über Eppan in Südtirol bis hin zum Tsinandali Festival in Georgien. Andrè Schuen ist weltweit sowohl in Liedzentren wie der Londoner Wigmore Hall, dem Teatro della Zarzuela in Madrid, der Schubertiada Vilabertran, beim Heidelberger Frühling oder dem Oxford Lieder Festival zu erleben, als auch an renommierten Konzertorten wie dem Münchner Prinzregententheater, dem Amsterdamer Concertgebouw oder dem Wiener Konzerthaus. Mit Andreas Haefliger feierte Andrè Schuen 2017 sein USA-Debüt mit Liederabenden beim Tanglewood-Festival sowie beim Aspen Music Festival.
International beste Kritiken erhielt Andrè Schuen gemeinsam mit Daniel Heide für seine Einspielungen. Zuletzt erschien Schuberts Schöne Müllerin bei der Deutschen Grammophon: Für das „Yellow Label“ spielt Andrè Schuen exklusiv die drei großen Schubert-Liedzyklen ein.